Die letzte Klausur ist geschrieben und du wartest schon gespannt auf deine Note. Eigentlich hattest du ein ganz gutes Bauchgefühl was die Klausur angeht und nun das…
Die Prüfungsergebnisse sind veröffentlicht und die Note entspricht irgendwie so gar nicht deiner vorherigen Erwartung.
In diesem Fall kann eine Klausureinsicht weiterhelfen. Jedoch solltest du nicht unvorbereitet in die Prüfungseinsicht gehen. Es gibt hierbei einige Punkte, die du zur Vorbereitung und während der Einsichtnahme beachten solltest.
In diesem Beitrag gebe ich dir daher 7 Tipps, damit deine Klausureinsicht erfolgreich verläuft. Aber lass uns mit den Basics starten…
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Klausureinsicht?
Eine Klausureinsicht ist ganz einfach die Möglichkeit einer Einsichtnahme deiner geschriebenen Klausur. Dabei ist eine Klausureinsicht natürlich erst möglich, sobald die Benotung feststeht und das Prüfungsergebnis veröffentlicht wurde.
Für die Möglichkeit einer Prüfungseinsicht gibt es Fristen, die du beachten musst. Unabhängig davon in welcher Uni du studierst, hast du ein Recht zur Klausureinsicht.
Was bringt dir eine Klausureinsicht?
Bei der Einsichtnahme hast du die Möglichkeit zu überprüfen, ob eventuell Korrekturfehler vorliegen. Somit kannst du teilweise noch Punkte herausholen und dies kann dann manchmal sogar helfen deine Noten zu verbessern.
Aber eine Klausureinsicht hat noch mehr Vorteile.
Denn anhand der Einsicht der Bewertungen und Kommentare des Prüfers kannst du auch sehen, wo du noch Baustellen hast oder was dir schon sehr gut gelingt.
Also selbst wenn du durch eine Prüfung gefallen bist und auch eine Einsichtnahme nichts geholfen hat, so kannst du trotzdem viel aus den Bewertungen lernen, was dir dann in der Nachprüfung von Nutzen ist.
Ablauf einer Klausureinsicht
Nach der Veröffentlichung deiner Prüfungsnote kannst du eine Prüfungseinsicht beantragen. Für die Beantragung gelten Fristen. Die jeweiligen Fristen deiner Uni findest du in der Prüfungsordnung.
Auf welchem Weg der Antrag gestellt werden kann und wo du die entsprechenden Antragsformulare findest, sollte ebenso in der Prüfungsordnung enthalten sein.
In meinem Fernstudium wurde der Antrag zur Klausureinsicht beispielsweise über ein Onlineportal ausgefüllt und abgeschickt.
Meistens stehen für die Prüfungseinsicht mehrere Termine zur Auswahl. Ich empfehle dir, den Termin so zeitnah wie möglich anzusetzen, da du dann noch voll im Stoff drin bist und dadurch die Vorbereitung auf den Termin leichter fällt.
Solltest du die Termine nicht wahrnehmen können, besteht teilweise die Möglichkeit eine Vollmacht zu nutzen. Über die Ausstellung einer Vollmacht kannst du eine bestimmte Person berechtigen, deine Klausur in Vertretung anzusehen.
Aus meiner Sicht ist es aber empfehlenswerter, selbst die Einsicht vorzunehmen.
Die Einsichtnahme an sich, kann einerseits interaktiv ablaufen. Das bedeutet, du kannst hier direkt mit dem Dozent sprechen und über deine Klausur diskutieren.
Währenddessen andere Klausureinsichten ohne jegliche Gespräche stattfinden. Das bedeutet, du kannst hier nach der Einsichtnahme mögliche Einwände ausschließlich schriftlich vermerken und zur Prüfung an den Dozenten einreichen.
Soweit zum Ablauf einer Klausureinsicht. Nun geht´s an die 7 Tipps für deinen maximalen Erfolg bei der Klausureinsicht.
1. Vorbereitung der Klausureinsicht
Nachdem du den Antrag gestellt hast und ein Termin zur Einsichtnahme feststeht geht es an die Vorbereitung. Da du keine Unterlagen mit in die Klausureinsicht nehmen kannst, musst du den Prüfungsstoff wirklich drauf haben.
Nur so kannst du einerseits realistisch einschätzen, ob hier Korrekturfehler gemacht wurden und andererseits in einem eventuell anschließenden Gespräch mit dem Dozenten deine Einwände auch kompetent argumentieren.
Somit bietet es sich an, den Termin so zeitnah wie möglich wahrzunehmen.
2. Punkte zählen
Klingt schon fast zu simpel…kommt aber in der Praxis tatsächlich hin und wieder vor das die Punktezahl nicht korrekt zusammengerechnet wurde.
Auch Dozenten sind nur Menschen und wenn Prüfungszeit herrscht und stapelweise Prüfungen korrigiert werden wollen, kann auch hier mal ein Fehler unterlaufen.
Daher zähl zunächst einmal alle Punkte zusammen und gleiche sie mit dem Ergebnis deiner Klausur ab.
Allein dieser Punkt kann schon ausreichen, um deine Noten zu verbessern, wenn dir vorher nur wenige Punkte zur besseren Note gefehlt haben.
3. Vollständigkeit prüfen
Als nächsten Schritt prüfst du, ob alle Aufgaben bewertet wurden. Es ist schon vorgekommen, das einzelne Aufgaben oder sogar einzelne Blätter übersehen und somit nicht bewertet wurden.
Zur Überprüfung kannst du einerseits die Aufgaben einzeln durchschauen und als zweiten Schritt die berechnete erreichbare Gesamtpunktzahl mit der erreichbaren Gesamtpunktzahl auf dem Formblatt zur Klausur abgleichen.
4. Aufgaben durchgehen
Die Punkte sind korrekt gezählt und alle Aufgaben wurden bewertet? Dann kannst dir nun noch einmal alle Aufgaben einzeln in Ruhe anschauen.
Hast du in deiner Klausur Folgefehler gemacht? Normalerweise sollen bei Folgefehlern nicht mehrmals Punkte abgezogen werden. Überprüfe dies und sprich diesen Punkt gegebenenfalls an.
Weiterhin gibt es bei einigen Fragen mehr als nur einen Lösungsansatz. Wenn du einen alternativen Lösungsansatz gewählt hast mit dem richtigen Endergebnis, solltest du dies ebenfalls ansprechen.
Besonders bei Aufgaben mit offenen Fragen gibt es nicht nur die Ideallösung. Wenn du der Ansicht bist, hier unfair bewertet worden zu sein und dies auch gut begründen kannst, solltest du einen Einwand angehen.
5. Hinweise lesen
In vielen Arbeiten machen die Dozenten auch Hinweise und Bemerkungen an den Rand. Lies dir die Hinweise aufmerksam durch. Du kannst aus diesen Hinweisen oft viel für dich mitnehmen.
Nimm die Hinweise als konstruktive Kritik und versuch den Inhalt nachzuvollziehen. Wenn du die Bemerkung nicht verstehst oder damit eventuell auch nicht einverstanden bist, mach dir Notizen dazu.
Ist die Anmerkung für dich verständlich und nachvollziehbar, so kannst du daraus lernen und dies bei kommenden Prüfungen nutzen.
6. schriftliche Einwände
Hier ein paar Punkte, die du beachten solltest, wenn du deine Einwände schriftlich einreichen musst:
- Bleib formell in der Ansprache, duzen hat hier nichts zu suchen.
- Deine Einwände sollten übersichtlich und strukturiert niedergeschrieben sein. Schreibe daher bei jedem Einwand zu Beginn, auf welche Aufgabe oder Teilaufgabe du dich konkret beziehst.
- Im mündlichen Gespräch kann man Missverständnisse mit dem Dozenten durch Nachfragen sofort klären. Dies geht beim schriftlichen Einwand nicht. Daher musst du dich so eindeutig ausdrücken, das dein Dozent dich sofort versteht. Beschreibe genau, was aus deiner Sicht fehlerhaft korrigiert wurde und begründe dies mit sachlichen Argumenten.
7. mündliches Gespräch
Hier ein noch ein paar Tipps für dich, wenn du deine Einwände mündlich mit deinem Dozenten besprichst:
- Verhalte dich freundlich und respektvoll.
- Bleibe sachlich in deiner Argumentation. Hier ist kein Basar, wo du um deine Note handeln kannst.
- Wenn du bestimmte Bewertungen nicht verstanden hast oder unfair findest, frage freundlich nach einer Erläuterung. Lass dir die Bewertung so erklären, das du sie auch verstehen und nachvollziehen kannst.
Fazit
Eine Klausureinsicht kann sich für dich wirklich lohnen und das aus mehreren Gründen. Wenn du mit einer offenen Einstellung in die Klausureinsicht gehst, kannst du viel lernen für kommende Prüfungen.
Solltest du dabei ein mündliches Gespräch mit deinem Dozenten haben, so kannst du sogar noch trainieren, wie du deinen Standpunkt sachlich und mit überzeugenden Argumenten vertreten kannst.
Spätestens bei der Verteidigung deiner Abschlussarbeit zahlt sich dieses Training dann für dich aus.
Im besten Fall kannst du dabei sogar noch ein paar Punkte rausholen und damit deine Noten verbessern.
Übrigens, nach der Klausur ist ja bekanntlich vor der Klausur 😉 …also schau dir unbedingt auch meine 10 ultimativen Tipps zur Klausurvorbereitung an.
