Ein gutes Zeitmanagement ist das A und O für jeden Studenten. Es hilft dir, dein Studium erfolgreich abzuschließen. Dabei kannst du durch ein gutes Zeitmanagement bessere Ergebnisse im Studium innerhalb kürzerer Zeit erreichen.
Es gibt viele Zeitmanagement Methoden und Tools, die dir dabei behilflich sein können. In diesem Beitrag stelle ich dir die ALPEN-Methode vor, wie du sie konkret anwenden kannst und welche Vor- und Nachteile sie insbesondere im Studium für dich hat.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die ALPEN-Methode?
Die ALPEN-Methode ist ein Zeitmanagement Modell. Sie wurde entwickelt von Lothar Seiwert, einem bekannten deutschen Redner, Zeitmanagement-Experten und Bestellerautor.
Die ALPEN-Methode hilft dir, dein Zeit- und Selbstmanagement zu optimieren und deinen Arbeitstag besser zu organisieren. Durch die Anwendung dieser Zeitmanagement Methode kannst du deine Produktivität steigern und somit Zeit einsparen.
Wie funktioniert die ALPEN-Methode?
Die ALPEN-Methode hat nichts mit dem gleichnamigen europäischen Gebirge zu tun. Sondern der Begriff ALPEN ist ein Akronym und steht für folgende Punkte:
- A- Aufgaben aufschreiben
- L- Länge schätzen
- P- Pufferzeit einplanen
- E- Entscheidungen treffen
- N- Nachkontrolle
Mit Hilfe dieser 5 Punkte kannst du deinen Arbeitstag strukturieren und organisieren. Die Umsetzung ist dabei recht einfach und erfordert täglich nur wenige Minuten Zeitaufwand.
Es empfiehlt sich jeweils den Arbeitstag am Vorabend mittels der 5 Punkte zu planen. Aber du kannst die Planung natürlich auch früh für den jeweiligen Tag machen. Schauen wir uns nun die einzelnen Punkte und ihre Umsetzung im Studium genauer an.
A- Aufgaben aufschreiben
Im ersten Schritt notierst du alle Aufgaben, die für den morgigen Tag anstehen bzw. welche du erledigen möchtest. Schreibe wirklich alle anstehenden Aufgaben auf.
Beispielsweise den Besuch der Bibliothek, Telefonate mit der Uni, Schreibtisch aufräumen, E-Mails schreiben und beantworten, Hausarbeit schreiben…
Du kannst die Aufgaben alle in einer klassischen To-Do-Liste auflisten. Du musst hierbei keine Reihenfolge oder Priorisierung beachten.
L- Länge schätzen
Im zweiten Schritt schätzt du für alle Aufgaben aus deiner To-Do-Liste die Zeit, die du zur Erledigung der Aufgabe benötigst. Wichtig ist hierbei, das du den jeweiligen Zeitaufwand möglichst realistisch einschätzt.
Es gibt natürlich im Studium auch Aufgaben, die an sich schon länger als einen Tag dauern, wie beispielsweise eine Hausarbeit zu schreiben oder für die Klausur zu lernen. Bei solchen Aufgaben nimmst du die Zeit, die du an diesem Tag für diese Aufgabe investieren möchtest.
Die Schätzung des Zeitaufwandes könnte dann beispielsweise so aussehen:
- Telefonat mit dem Studiensekretariat: 10 Minuten
- E-Mail an den Professor: 10 Minuten
- Lernen für die Klausur: 2 Stunden
- Besuch Bibliothek: 1 Stunde
- Hausarbeit schreiben: 2 Stunden
P- Pufferzeit einplanen
Im nächsten Schritt geht es darum, eine Pufferzeit einzuplanen. Wie du bestimmt auch schon erlebt hast, laufen geplante Aktivitäten selten komplett reibungslos und wie geplant ab. Und auch ein Arbeitstag im Studium ist nicht frei von Störungen und unvorhersehbaren Ereignissen.
Da du als Student keine feste Arbeitszeit wie im Job hast, legst du zuerst fest wie lange deine Arbeitszeit dauern soll. Anschließend kannst du davon 60% verplanen und 40% dienen als Pufferzeit.
Wenn du also beispielsweise an einem vorlesungsfreien Tag 10 Stunden arbeiten möchtest, dann verplanst du maximal 6 Stunden mit Aufgaben und die restlichen 4 Stunden dienen als Pufferzeit.
E- Entscheidungen treffen
Du hast nun die Dauer der Arbeitszeit die du verplanen kannst und die Dauer deiner anstehenden Aufgaben. In der Regel wirst du feststellen, das die Arbeitszeit nun nicht reicht um alle Aufgaben zu erledigen.
Daher musst du nun in diesem Schritt die Entscheidung treffen, welche konkreten Aufgaben du erledigen möchtest. Um die Aufgaben aus deiner To-Do-Liste zu priorisieren, kannst du das Eisenhower-Prinzip verwenden.
Hierbei unterscheidest du deine Aufgaben nach wichtig und unwichtig, sowie dringend und nicht dringend. Die Entscheidung welche Aufgabe wichtig, unwichtig, dringend oder nicht dringend ist, musst du individuell für dich einschätzen.
Somit ist dieser Schritt für die meisten auch der anspruchsvollste. Sehen wir uns ein paar konkrete Beispiele aus dem Studium an:
- Lernen für die Klausur: Da die Klausur in einer Woche ist, fällt diese Aufgabe unter wichtig und dringend.
- Telefonat mit dem Studiensekretariat zur Beantragung von Dokumenten: Diese Aufgabe musst du persönlich übernehmen und ist somit wichtig. Allerdings brauchst du die Dokumente erst nächsten Monat und somit ist die Aufgabe nicht dringend und könnte auch auf später verschoben werden.
- Du musst bis nächste Woche Bücher aus der Bibliothek zurückgeben: Da bei nicht fristgerechter Rückgabe der Bücher Gebühren drohen ist dieser Punkt dringend. Jedoch musst du die Bücher nicht persönlich zurückgeben und damit fällt diese Aufgabe unter nicht wichtig. Vielleicht kann ein Kommilitone, der in die Bibliothek geht, deine Bücher mit für dich abgeben?
- Du möchtest für alle deine Unisachen wie Ordner, Laptop, Rucksack, Schreibutensilien usw. ein einheitliches Design und Farbe auswählen: Diese Aufgabe ist nicht dringend und für deinen erfolgreichen Studienabschluss auch nicht wirklich wichtig. Somit könntest du diese Aufgabe auch komplett streichen.
N- Nachkontrolle
Der letzte Schritt ist die Nachkontrolle. Wie der Name schon sagt, machst du die Nachkontrolle als Abschluss von deinem vorab geplanten Arbeitstag. Hierbei überprüfst du folgende Punkte:
- Konntest du alle geplanten Aufgaben erledigen?
- Hat deine jeweils geschätzte Dauer für die Aufgaben gepasst? Falls es größere Abweichungen zwischen deiner Einschätzung und der realen Dauer gab, solltest du dir anschauen, was der Grund dafür war.
- Hat deine Pufferzeit gereicht? Falls sie nicht gereicht hat, schau dir an, woran es gelegen hat.
- Falls du geplante Aufgaben nicht geschafft hast, kannst du sie für den nächsten Tag wieder einplanen.
Vorteile der ALPEN-Methode
- Die ALPEN-Methode ist schnell zu erlernen und auch einfach umsetzbar, wenn du dich einfach an die Reihenfolge und Umsetzung dieser 5 Schritte hältst. Hast du das Prinzip verinnerlicht, benötigst du somit nur ein paar Minuten Zeit zur Planung deines anstehenden Arbeitstages.
- Durch die Anwendung der Methode bringst du mehr Struktur in deinen Arbeitstag und disziplinierst dich nebenbei zu mehr Selbstorganisation. Dadurch wirst du produktiver und arbeitest effizienter.
- Durch die Einschätzung und Nachkontrolle der Dauer für die Erledigung der Aufgaben, wirst du langfristig ein besseres Zeitgefühl entwickeln. Dies hilft dir dann auch bei der Planung größerer und langfristigerer Projekte wie dem Schreiben deiner Abschlussarbeit.
- Die Einplanung von Pufferzeiten zwingt dir gewissermaßen eine realistischere Planung auf…denn in der Regel passieren sehr häufig unvorhergesehene Dinge, die deinen Zeitplan durcheinanderbringen können.
Nachteile der ALPEN-Methode
- Die ALPEN-Methode funktioniert am besten, wenn man seine Aufgaben selbständig planen und abarbeiten kann. Je mehr du bei deinen Aufgaben von anderen abhängig bist, wird die Anwendung schwieriger. Je nach Art deines Studiums und deiner Lebenssituation musst du also schauen, ob diese Methode für dich geeignet ist.
- Die Einplanung einer Pufferzeit kann zum Auftreten des Parkinsonschen Gesetz führen. Hierbei dehnt sich die Erledigung der Aufgaben auf die gesamte verfügbare Zeit aus. Das bedeutet, das du unproduktiver wirst und Zeit vergeudest. Deshalb ist hier eine gute Selbstdisziplin und Konzentrationsfähigkeit gefragt.
- Ein weiterer Kritikpunkt ist die Länge der Pufferzeit. Mit 40% ist diese schon recht hoch angesetzt. Auch hier ist Selbstdisziplin und Organisation das A und O. So könntest du beispielsweise auch deine geplante Arbeitszeit für das Schreiben deiner Hausarbeit verlängern, wenn du die anderen Aufgaben schon erledigt hast und noch Pufferzeit übrig ist.
Fazit
Die Alpen-Methode ist eine recht einfach umzusetzende Zeitmanagement Methode um deinen Arbeitstag zu strukturieren und produktiver zu werden. Dabei hat sie, wie jede andere Methode auch gewisse Vor- und Nachteile.
Daher probierst du die Methode am besten selbst für ein paar Wochen aus und schaust ob sie für dich und deinen Unialltag geeignet ist.