Im Laufe eines Studiums besuchst du als Student zahlreiche Vorlesungen. Und wahrscheinlich wirst du während dieser Vorlesungen auch zahlreiche Notizen machen. Anhand deiner Mitschriften kannst du dich dann auf deine nächsten Prüfungen vorbereiten.
Die Qualität deiner Notizen spielt also eine wichtige Rolle für deinen Erfolg im Studium. Leider machen viele Studenten unstrukturierte Notizen, die im Nachhinein beim Lernen schwer zu verstehen und somit kaum noch brauchbar sind.
Daher stelle ich dir in diesem Beitrag die Cornell-Methode vor, mit der du kinderleicht deine Notizen erstellen und organisieren kannst. Außerdem verrate ich dir 5 einfache Tipps, mit denen du perfekte Notizen schreiben kannst.
Inhaltsverzeichnis
Die Vorteile von handschriftlichen Notizen
Heutzutage hast du die Möglichkeit neben handschriftlichen Notizen auch zahlreiche digitale Tools für das Erstellen deiner Notizen zu nutzen. Jedoch haben selbst geschriebene Notizen einige entscheidende Vorteile, die ich dir natürlich nicht vorenthalten möchte 😉. Die wichtigsten Vorteile sind folgende:
Handschriftliche Notizen helfen dir dabei, dich besser auf die Inhalte zu konzentrieren. Wenn du aktiv mit deiner Hand schreibst, bleibst du fokussiert und es ist weniger wahrscheinlich, dass du gedanklich abschweifst oder abgelenkt wirst.
- Indem du deine Mitschriften selbst niederschreibst, verarbeitest du die Informationen auf einer tieferen Ebene und kannst sie dir dadurch schneller und leichter merken.
Du kannst deine Notizen frei nach deinem Geschmack gestalten. Du kannst beispielsweise wichtige Informationen hervorheben oder auch visuelle Elemente wie Pfeile oder Diagramme nutzen, um Zusammenhänge zu verdeutlichen.
Handschriftliche Notizen sind einfach und schnell zugänglich. Du kannst dein Notizbuch überall hin mitnehmen und schnell nachschlagen, ohne auf Technologie oder eine Internetverbindung angewiesen zu sein. Das ist besonders praktisch, wenn du unterwegs lernen möchtest.
Selbst geschriebene Notizen bieten eine Pause von Bildschirmen und Technologie. Indem du auf Stift und Papier zurückgreifst, kannst du deine Augen von Bildschirmen und Geräten entlasten.
Wie du siehst, lohnt es sich durchaus deine Notizen selbst per Hand zu schreiben. Um deine Notizen perfekt zu gestalten und damit optimal lernen zu können, stelle ich dir jetzt eine geniale Methode für das Notizen schreiben vor.
Die Cornell-Methode - eine kurze Einführung
Die Cornell-Methode ist eine Notizentechnik, die in den 1940er Jahren entwickelt wurde. Sie stammt von dem Professor Walter Pauk, der zu der Zeit an der Cornell University tätig war. Mit dieser Technik kannst du effizientere und übersichtlichere Notizen erstellen, die dir später beim Lernen helfen.
Sie basiert auf einem einfachen Prinzip: die Strukturierung der Notizen in bestimmte Abschnitte, wodurch sie verständlicher werden und das Lernen erleichtern. Die Methode ermöglicht es dir, wichtige Informationen hervorzuheben, Fragen zu stellen und bessere Zusammenfassungen zu notieren.
Vorbereitung der Cornell Notizen
Um die Cornell-Methode anzuwenden brauchst du nur wenig Materialien. Zur Grundausstattung gehören lediglich ein Notizblock, ein Stift und ein Lineal. Bei dieser Methode wird das Blatt in verschiedene Bereiche gegliedert. Das sieht dann folgendermaßen aus:
- Für die Kopfzeile ziehst du einen waagerechten Strich ca. 1cm unter dem oberen Rand
- Als nächstes ziehst du einen weiteren waagerechten Strich mit ca. 5 cm Abstand vom unteren Rand.
- Zum Schluss ziehst du einen senkrechten Strich vom oberen zum unteren Strich mit einem linksbündigen Abstand von ca. 6 cm.
Damit bist du auch schon fertig vorbereitet um in den nächsten Vorlesungen deine Notizen zu notieren. Kommen wir also als nächstes zur konkreten Anwendung der Cornell Notizen.
Notizen machen nach der Cornell-Methode
Wenn du deinen Notizblock wie oben beschrieben vorbereitet hast, hast du nun 4 Bereiche auf deinem Blatt. Diese 4 Bereiche dienen unterschiedlichen Aufgaben, die wir uns nun genauer anschauen:
- Kopfzeile:
Dieser Bereich ist für die formalen Angaben. Hier notierst du die Rahmenangaben, die du zur schnellen Zuordnung benötigst, also beispielsweise Thema der Vorlesung, Datum, Uhrzeit, Dozent…
- Blattmitte linker Bereich:
Dieser Bereich dient der Strukturierung deiner Notizen aus der rechten Spalte. Hier notierst du also die jeweiligen Gliederungspunkte, wie z.B. die entsprechende Unterüberschrift, ein Stichwort oder auch eine Frage die durch deine Notizen auf der rechten Spalte beantwortet wird. Du kannst dir also diesen linken Bereich als eine Art Inhaltsverzeichnis deiner Mitschriften vorstellen.
- Blattmitte rechter Bereich:
Dieser Bereich ist für deine eigentlichen Mitschriften gedacht. Hier kannst du also alle wichtigen Informationen während der Vorlesung notieren.
- Fußzeile:
Dieser Bereich dient der Zusammenfassung deiner Vorlesungsnotizen. Du kannst hier nochmal die wesentlichen Kernaussagen der Vorlesung mit deinen eigenen Worten zusammenfassen. Außerdem kannst du hier Punkte notieren, die du noch nachbearbeiten musst oder spezielle Hinweise zur Vorlesung.
5 einfache Tipps für bessere Notizen
Wie du deine Notizen erstellen und deine Mitschriften nach der Cornell-Methode optimal notieren kannst sind wir nun durchgegangen. Daher möchte ich dir jetzt nochmal ein paar allgemeine Tipps für bessere Notizen geben.
Achte darauf, in der Vorlesung aktiv zuzuhören und nur die wichtigsten Informationen zu notieren. Konzentriere dich auf Verbindungen zwischen den Informationen und versuch, das große Ganze zu verstehen.
- Schreib die Informationen möglichst in deinen eigenen Worten auf. Das Umformulieren hilft dir, die Informationen besser zu verstehen und zu verinnerlichen.
Nutze gängige Abkürzungen, Schlüsselbegriffe oder Symbole für häufig verwendete Begriffe oder Konzepte. Deine Mitschriften bleiben dadurch übersichtlicher, was dir später beim Lernen hilft.
- Schreibe keine ausformulierten Sätze beim Notizen machen. Sondern halte dich an Stichworte oder kurze Kernaussagen. Dadurch kannst du schneller mitschreiben und sparst Platz.
Nutze verschiedene Farben, um wichtige Informationen oder Fragen hervorzuheben und die Notizen visuell ansprechender zu gestalten.
Nach der Vorlesung
Die Vorlesung ist vorbei, die Notizen sind geschrieben und können jetzt bis zur Klausur in der Schublade verschwinden? Irrtum! Denn nach der Vorlesung gibt es ein paar Punkte, die du beachten und umsetzen solltest, um mehr aus deinen Mitschriften rauszuholen.
Nimm dir möglichst zeitnah nach der Vorlesung die Zeit, deine Notizen nochmals durchzugehen und zu überarbeiten. Denn jetzt bist du noch im Thema drin und kannst dich an das Gesagte erinnern.
Zunächst kannst du dir den linken Abschnitt deiner Blattmitte vornehmen. Entsprechend deiner Notizen aus dem rechten Abschnitt ergänzt du nun links passende Gliederungspunkte. Die linke Spalte soll deinen Notizen eine Struktur geben und dir das schnelle Zurechtfinden beim Lernen ermöglichen.
Als nächstes nimmst du dir die Fußzeile vor. Hier kannst du den Inhalt deiner Notizen nochmal kurz und knackig in deinen eigenen Worten zusammenfassen.
Manchmal kann es auch hilfreich sein, wenn du dich mit deinen Kommilitonen austauschst und ihr eure Notizen vergleicht. Dadurch können neue Perspektiven und Einsichten entstehen und du kannst eventuell Lücken in deinen eigenen Notizen erkennen.
Die Cornell Notizen sind nicht nur beim Mitschreiben während der Vorlesungen von Nutzen, sondern du kannst sie auch in der Klausurvorbereitung oder beim Erstellen von Zusammenfassungen verwenden. Ebenso sind sie eine tolle Grundlage für die Erstellung von Karteikarten zum Lernen oder für Mindmaps.
Indem du die Informationen aus deinen Mitschriften mehrmals wiederholst und auf verschiedene Arten bearbeitest und nutzt, festigst du dein Wissen und kannst es später besser abrufen.
Fazit
Die Cornell-Methode ist eine sehr einfach umzusetzende Methode zum Notizen machen. Mit Hilfe dieser Technik kannst du effizientere und übersichtlichere Notizen erstellen.
Dadurch kannst du wichtige Informationen aus den Vorlesungen besser behalten und vor allem findest du sie bei der Prüfungsvorbereitung auch schneller und einfacher wieder. Und dies hilft dir wiederum bei der Vermeidung bzw. Abbau von Prüfungsstress.
Probier die Methode einfach mal aus. Ich wünsche dir viel Spaß bei der Umsetzung und weiterhin viel Erfolg im Studium 🙂.